Bevor wir in den Süden reisen, sind wir erst einmal nach Warschau aufgebrochen. Soweit im Osten war ich wohl noch nie – die polnische Hauptstadt liegt östlicher als Budapest. Voran ging es auf den Autobahnen absolut zügig – da merkt man, dass die EU mit ihrer Unterstützung weit in den Osten vorgedrungen ist. Aber auch die hier stattgefundene Fußball-EM hat wohl so manchnes Bauprojektaus der Staatskasse ermöglicht. Die Überlandstrecken sind dagegen etwas wackeliger, aber das ist in Dtl ja auch nicht anders.

Warschau ist eine faszinierende Stadt zwischen Sowjet-Charme und Moderne. Das tolle Fußballstadion, der riesige Multimedia-Springbrunnen, die historische Altstadt und die teilweise noch abgewrackten Häuser geben der Stadt eine aufregendes Gesicht. Als Wohnmobilist muss man sich aber in Polen erst einmal zu einem Stellplatz verhelfen. Die meisten Camping-Plätze sind schlecht bewertet und/oder teuer – wir machen da also schonmal einen Bogen rum. Die in vielen Ländern vorhandenen Stellplätze für Wohnmobil-Fahrer gibt es in Polen nahezu nur im Gebiet der Masuren – die Seenlandschaft lockt wohl doch viele Touristen an. So machten wir uns also auf die Suche nach einem bewachten Parkplatz, auf dem man mit dem WoMo eine Nacht stehen darf. Das gestaltet sich gar nicht so einfach. Als wir einen gefunden hatten, mussten wir mit dem Parkwächter (oder besser seiner Tochter am Telefon – sie konnte Englisch) erst einmal alles klären und bekamen dann einen schiefen Platz zugewiesen. 🙂 Doch darauf ist man vorbereitet und balanciert seien 3,5-Tonner dann noch auf ein paar Stützen, sodass wir dann letzlich bequem stehen und schlafen konnten. Diese nahezu völlige Unabhängigkeit mit einem rollendem Zuhause ist absolut faszinierend. Dusche, WC, Herd, Kühlschrank, Sofa, Bett, Strom, Heizung, Warmwasser usw. – alles dabei. Unsere zweite Nacht verbringen wir auf einem Autobahnrasthof direkt am McDonalds (WiFi!!!!!!!!!) und haben von den sehr netten Mitarbeitern der Tankstelle auch gleich Frischwasser für unseren Tank bekommen.

Polen macht auf mich einen sehr positiven Eindruck. Sehr freundliche Leute und einige spannende Städte – mehr konnten wir uns nicht ansehen. Dabei bemerke ich, dass die Schranke in meinem Kopf oft noch eine Schranke am Ostrand von Deutschland darstellt. Es wird wohl noch eine Weile dauern, bis ich ganzeuropäisch und nicht nur westeuropäisch denke…

Für uns geht es morgen dann weiter Richtung Deutschland – nächste Woche steht dann unser Umzug an, bevor es für uns endgültig auf Reisen geht.

[Die Bildergallerie bitte auf Seite 2 umblättern – geht noch nicht automatisch 🙂 )

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