Nachdem wir dir letzte Woche erklärt haben, wie du endlich deine Schuldgefühle loswirst, geht es diese Woche darum, wie du deine Vorurteile abbauen kannst.
Albert Einstein sagte einmal:
„Das Schönste, was wir erleben können, ist das Geheimnisvolle.“
Wir wollen dir in 6 Punkten zeigen, wie du deine Angst vor dem Unbekannten in Entdecker-Energie für das Geheimnisvolle umwandelst.
1. Vorurteile halten dich von persönlichem Wachstum in deinem Leben ab. Noch bevor du dich auf etwas Neues einlässt, legst du bereits fest, dass das nichts für dich ist. Damit nimmst du dir aber die Chance neue, tolle und aufregende Dinge kennenzulernen, mit denen du vorher nicht gerechnet hättest. Der Umzug in eine neue Stadt ist vielleicht mit Abschiedsschmerz verbunden, zeigt dir aber auch neue Horizonte. Die Flüchtlinge in unserem Land beunruhigen dich vielleicht mit ihrer fremden Kultur und Sprache, geben dir aber die Chance über den Tellerrand zu schauen und unseren Wohlstand und unsere Herzlichkeit an diese verfolgten Menschen weiterzugeben. Umso mehr Dinge du kennenlernst, umso mehr Dinge du dir zutraust, umso erfüllter wird dein Leben werden und du wirst deine Bestimmung hier auf diesem Planeten finden.
2. Die Angst vor dem Unbekannten beruht oft auf der Suche nach Sicherheit. Hart arbeiten, Geld sparen, ein Haus bauen, damit man etwas im Alter hat – das alles soll dir Sicherheit geben und dich bewahren. Aber das sind alles nur äußere, vergänglich Dinge. Die wirkliche Sicherheit gibt es nur in deinem Inneren. Sich sicher fühlen sind Gedanken, die aus dir selbst kommen. Materielle Dinge werden und können dir niemals Sicherheit geben.
3. Die Zukunft ist immer zuerst ein Gedanke. Jede Erfindung, jeder neuer Schritt war immer zuerst ein Gedanke im Kopf eines Menschen, der für neue Dinge offen war. Der nicht aus Sicherheit sein Leben gestaltet hat, in der Hoffnung, dass sich nichts ändern wird. Die Sicherheit, die du in Dingen suchst, ist eine Illusion – du kannst sie nicht erreichen. Du musst dich auf die Reise zu dem Unbekannten machen und entdecken. Churchill sagte einmal:
„Die Maxime ‚Es muss perfekt sein‘ sollte man Lähmung nennen.“
Perfektion ist Lähmung – wenn du denkst, es muss genauso gemacht werden, das geht nicht anders, dann bleibst du stehen. Vergiss Perfektion – Lebe!
4. Erkennst du Vorurteile in deinem Leben? Bestimmen Gewohnheiten deinen Alltag? Dann entscheide dich heute einfach mal etwas Neues auszuprobieren. Löse dich von den ganz kleinen Dingen:
- Ich kann nur diese Sachen anziehen/tragen
- Das esse ich nicht
- In diesem Restaurant war ich noch nie, das gefällt mir nicht
- Die neuen Nachbarn sind mir fremd, mit denen will ich nichts zu tun haben
- Wenn ich meinen Beruf wechsle, verliere ich meine Job-Garantie und mein sicheres Einkommen
- Ich muss diesen Job hier an diesem Ort mein Leben lang machen, auch wenn er mir keinen großen Spaß macht.
- Ich lese nur diese bestimmten Zeitungen oder Online-Nachrichten, weil diese meine politische Meinung vertreten
- Ich fahre jedes Jahr an den gleichen Urlaubsort
- Ich will nicht, dass diese Leute in unser Land kommen, weil sie unsere Kultur, unser Leben, unsere religiösen Werte bedrohen usw.
Stell dir vor – du musst mit diesen Vorurteilen, mit diesen Gewohnheiten nicht dein ganzes Leben durchhalten! Vergiss sie und probiere etwas aus, was du dir bisher nicht zugetraut hättest. Erinnere dich an das Gefühl in deinem Leben, als du etwas völlig neues ausprobiert hast und du Erfolg hattest. Du kannst bei diesem Versuch nicht scheitern.
5. Es ist ein ganz wichtiger Punkt für dein gesamtes Leben: Du kannst niemals scheitern! Alles was du tust oder ausprobierst, führt zu einem Ergebnis. Vielleicht nicht zu dem Erwarteten, aber hast du deshalb versagt? Ein Fußballer, der im Training einen Ball neben das Tor schießt, hat nicht versagt – er hat ein einfaches Ergebnis erzielt – eine Erfahrung für sein weiteres Spiel gesammelt. Es ist also nicht wichtig, wie dein Versuch etwas Neues auszuprobieren gelingt – es ist entscheidend, was du mit dem Ergebnis, also deiner Erfahrung machst. Hältst du dich für einen Versager? Fühlst du dich in deinen Vorurteilen bestätigt? Oder strengst du dich an und lernst etwas aus dieser Erfahrung? Wie bereits geschrieben – du kannst nicht scheitern, du kannst nur aufgeben und dich mit „Das kann ich nicht“, „Das ist nichts für mich“ abstempeln!
6. Genauso verhält es sich mit den Abhängigkeiten oder ‚schlechten Gewohnheiten‘ in deinem Leben. Du kannst dir professionelle Hilfe suchen, viele Beratungen und Gespräche führen, aber solange du dich nicht entscheidest einen neuen Weg zu gehen, wird sich nichts ändern. Jeden Tag wieder und wieder zu trinken, zu rauchen etc. ist der gewohnte Weg. Mache dich auf in das Unbekannte und suche dir ein Umfeld, mit dem du dich darüber austauschen kannst. Und stelle dir in deinen Gedanken genau vor, wie dein ‚neues‘ Leben ohne diese Abhängigkeiten und Gewohnheiten aussehen wird. Und lächle! Denn schließlich willst du etwas ändern, du musst es nicht…
So mache dich auf zu dem Unbekannten, probiere einfach etwas aus, was du noch nie für interessant oder für dich passend gehalten hast. Mache deine „Das ist nichts für mich!“, „Das fand ich schon immer uninteressant!“ zu „Das teste ich jetzt einfach mal!“ oder „Das schaue ich mir jetzt endlich mal an!“ Gerade wenn du mit diesen Dingen in deinem Leben noch nie etwas zu tun hattest, denn bedenke: Vieles ist einfach nur Gewohnheit – du hast es einfach noch nicht probiert! Deine Angst und deine Zurückhaltung machen dich sonst dein Leben lang unbeweglich – du erstarrst an deinem ‚status quo‘ und versuchst immer verbissener deine kleine Welt gegen das große Unbekannte zu verteidigen.
Wir wünschen euch eine geheimnisvolle Woche, wo ihr ganz wunderbare neue Dinge für euch und eure Familie entdecken könnt!
HERZliche Grüße von Benjamin, Mareen und der Bande!
PS: Teilen und Kommentare wie immer erwünscht 😉
Lieber Benjamin, liebe Mareen, liebe Bande,
vielen Dank für diesen Blog-Beitrag. Das verfolgte Ziel scheint mir klar zu sein und eure Art und Weise sich damit auseinanderzusetzen ist seit langem mal wieder eine die den Gegenüber und Angesprochenen ernst nimmt und ihn respektiert. Das gefällt mir ganz besonders gut, da dies gerade bei diesem Thema fehlt und die Opponenten jeweils der Meinung sind sie hätte die Weisheit mit Löffel gefressen. Also nochmal danke für euren liebevollen und tollen Beitrag.
Zwei kleine Anmerkungen würde ich gerne machen. 1. Bei eurer Definition von Perfektion wird vorausgesetzt, dass das derjenige, der sie für sich in Anspruch nimmt der Meinung sei seine Art und Weise wäre die einzig wahre und bereits völlig vollendete. Ich würde Perfektion anders umschreiben, nämlich als „stetes streben nach Verbesserung“, da das Perfekte nie erreicht werden kann. Somit wird (das Streben nach) Perfektion zum Inbegriff von dem was ihr umschreibt mit „etwas neues probieren“, denn wer aufhört sich zu verbessern hört auf gut zu sein. Aber das nur am Rande.
2. Würde ich gern bei diesem Thema aber auch die Errungenschaften des Alten ungern unter den Scheffel stellen wollen, denn angenommen es ist wirklich so gut wie behauptet, warum sollten „die Neuen“ nicht auch auf den Geschmack des Alten kommen, denn was für uns Altes ist kann für andere Neues sein und werden. Es sollte auch hier ein Geben und Nehmen auf und von beiden Seiten sein. (Davon mal abgesehen, dass ich hier nicht behauptet möchte, dass ihr das Gegenteil behauptet hättet oder ähnliches. Ich wollte diese Gedanken einfach nur gerne noch ergänzen).
Liebe Grüße, Jakob.
Hallo Jakob,
vielen Dank für deinen ausführlichen und tiefgehenden Kommentar. Was wir mit Perfektion meinen, ist das göttliche Abbild. D.h. der Mensch muss aus sich heraus nichts leisten, er ist perfekt so wie er ist. Wenn ich aber nach Verbesserung meines Selbst strebe, geht der Mensch unserer Meinung nach davon aus, das er nicht genug ist – er handelt also aus einem Mangel heraus.
Ich denke vielen Menschen hilft es, wenn sie verstehen, dass sie geliebt und perfekt sind, genau so wie sie gerade sind. Und wenn man sich dann selbst angenommen hat, kann man aufbrechen und sein Leben nach vorn bringen.
Danke noch einmal für deine Gedanken!
Herzliche Grüße, Benjamin
Lieber Benjamin,
ich denke wir sprechen ein kleinen wenig an einander vorbei und könnten aber dennoch das selbe meinen. Ich wollte nicht ein Bestreben nach persönlicher Perfektion beschreiben sondern ein Streben nach der Perfektion einer Sache – zu vergleichen mit der Suche nach Verbesserung bei einer Fließbandarbeit, manchmal ist es schon entscheidend, dass man nur einen einzigen Arbeitsschritt ändert um Millionen zu sparen und manchmal kann es sein, dass es besser ist vom Fließband auf Handarbeit umzusteigen, um solche Schritte zu gehen muss ich aber persönlich dazu bereit sein neues zu wagen.
Das mit dem göttlichen Abbild leuchtet mir nicht ganz ein, da mir meine eigene Geschichte doch zeigt, dass ich alles andere als „perfekt“ bin, gerade da wo ich bewusst und unbewusst Menschen mit Worten und Taten (ja vielleicht sogar mit Gedanken) „verletze“. Da Clou an der Liebe ist doch, dass sie bedingungslos liebt, obwohl das Gegenüber nicht perfekt ist!?
Liebe Grüße, Jakob
Hallo Jakob,
danke für deine Fortsetzung. Ich denke wir liegen wirklich nicht soweit auseinander. 🙂
Herzliche Grüße, Benjamin