Eeeeeeeendlich… hat sich unser Großer wohl gedacht… Keos großer Wunsch war, seit wir wussten, dass der Weg nach Spanien geht, ein Stadionbesuch bei einem seiner Lieblingsvereine… So planten wir an Barcelona vorbei und lenkten das Womo Richtung Spaniens Hauptstadt.

Gleich vorweg – habt ihr kleine Kinder bzw. im besonderen Kinderwagen dabei – BITTE gut planen (siehe weiter unten) – es gibt keine Möglichkeit den Kinderwagen oder anderes Gepäck während der Besichtigung zu lagern.

Parkmöglichkeiten nahe dem Stadion sind nur stark begrenzt vorhanden, da sich das Santiago de Bernabéu mitten in der Stadt befindet. Am allerbesten außerhalb (und möglichst sicher – sprich bewacht wenn möglich) parken und dann mit den „Öffis“ einreisen. Wir taten das von der letzten Station der L10 aus, mit der Metro, und erreichten schnell und ohne Linienwechsel in ca. 30 min das Stadion. Wir tauchten aus den Metrogängen auf und standen buchstäblich DAVOR. Direkt davor. Klasse Service. Man erreicht das Stadion aber auch mit Bus und weiteren Bahnen gut. Übrigens ist die Madrider Metro eine der saubersten, die ich je gesehen habe. Klinisch rein. Leider haben wir recht viel bezahlt, ab 4 Jahren gilt ein Fahrpreis (Vergleich Valencia: alle Kinder unter 10 fahren frei!)

Es gibt übrigens eine Madrider Touristen-Karte (für Museen etc.), die man mit einer Karte für die Öffis verbinden und erwerben kann. Wir nutzen solche Angebote so gut wie nie, da man dazu extrem viel in einen Tag packen müsste, damit sich das lohnt. Schaffen wir mit den Kiddis eh nicht, viel zu stressig. Aber wer‘s mag und z.B. Königspalast und Prado usw. alles anschauen will, der sollte sich über diese Karten informieren.

So, nun aber los – der Verein des Jahrtausends ruft (ja, so wurde er ausgezeichnet…). Kurze Randbemerkung – die Runde im Stadion ist „selbst-geleitet“, man läuft also eine vorgegebene Strecke ab und verlässt das Stadion über den Shop, an anderer Stelle als man reingeht. Das Ganze wird mit 1,5 h angegeben… (!) – Achtung – sollte auch nur geringes Interesse vorhanden sein, dann diese Zeit mal ganz geschwind um das Dreifache locker aufrunden… Wir brauchten jedenfalls mehr als 4h und wären noch länger geblieben, hätten sie nicht geschlossen, bzw. trieb uns der Hunger raus… (auf der Runde nur ein Snack-Imbiss mit Kaffee und dem üblichen Quark).

Eine preis-intensive Angelegenheit ist das Ganze übrigens auch, Erwachsene zahlen 19 €, Kinder ab 4 Jahren 13 €. – Allerdings entschließen wir uns immer bewusst zu solchen Aktionen und wurden auch nicht enttäuscht, aber über ein paar „Souvenir-Fänger“ habe ich mich vor Ort ein klein wenig geärgert, bzw. macht es Sinn, von Anfang an mit den Kindern zu sprechen, was geht und was nicht, dann gibt es an Ort und Stelle keinen Ärger oder Enttäuschungen.

In nächster Nähe zur Metro-Station gibt es die Tickets zu erwerben, so man diese dann hat, wandere man zu Tor 8 und erklimmt die ersten Stufen bis zum bewachten Eingang. Hier erschließt sich den meisten Familien ein großes Problem: WOHIN mit dem Kinderwagen? Die Security-Menschen winken genervt ab, es gäbe KEINE Möglichkeit zur Aufbewahrung. Nach geraumer Zeit verstanden wir: wir dürfen ihn schon mitnehmen, allerdings ist der Rundgang nicht barrierefrei. Die Stufen allein sind es nicht einmal, unser Wagen macht viel mit und wir tragen ihn seit Jahren mal hierhoch und dahinunter. Jedoch speziell im Bereich der VIP-Tribüne etc. ist es extrem eng und man muss immer den vorgegebenen Pfad durchlaufen, mit Wagen oder ohne. Hat einer der Erwachsenen ein Baby auf dem Arm, bleibt es dem anderen sich ständig neue Helfer zu suchen, die den Wagen mit durchs Gemüse tragen… (in unserem Fall mit einer darin schlafenden Drei-Jährigen 😉 ) Zusammengefasst, es ist machbar, mit viel Geduld und Nerven, aber besser man überlegt sich das vorher. Jedenfalls fehlt meines Erachtens ein deutlicher Hinweis in dieser Sache auf der ansonsten sehr ausführlichen Homepage.

Erste Station: Security. Der Eintritt ist nicht so schnell erledigt, man wird wie im Flughafen abgescannt und darf durch so ein lustiges Pieps-Türchen laufen. Hola, und spannend für die Kinder. Dann per Rolltreppe immer aufwärts, bis unters Dach des Stadions, Panorama-Blick und ein Foto, *klick*. Abwärts geht es nur per Treppe (Tipp: mit Kinderwagen wenn möglich die offene Flucht-Treppe nutzen, die ist stufenfrei und wendelt sich parallel abwärts).

Dann geht es weiter in die Heiligen Hallen, ein recht aufwändiges und mordernes Museum mit viel interaktivem Material, allen möglichen Pokalen und Ausstellungsstücken. Allein hier haben wir glaube ich über eine Stunde verbracht… Etwas anstrengend waren die übereifrigen und überall verstreuten Security-Mitarbeiter. Mal durften die Kinder nicht vor dem Bildschirm sitzen, dann darf darin offiziell wohl nicht gegessen werden… Ich bin da wenig verständnisvoll, wenn man das Baby nicht mehr am Apfelkriebsch lutschen lassen darf… naja. Es gab aber (wie überall) auch nette Menschen (Mitarbeiter), die sich ständig über das Baby freuten, sogar mit Apfel… so ist die Welt. So wie man sie selber sieht.

Wieder eine Etage tiefer erreicht man den Info-Raum zur aktuellen Mannschaft. In Projektionen werden die Spieler vorgestellt und man kann Trikot und Schuhe bewundern. Nach einer kleinen Foto-Spielerei (man konnte sein Bild als kleines Pixel in ein großes Poster einsetzen lassen) kamen die wenigen Souvenir-Aktionen, über die ich mich ein wenig geärgert habe. Dass am Ende solcher Aktionen oder Parks (ist ja immer dasselbe) ein Shop wartet, war ja klar. Das kann man seinen Kindern auch erklären. Während man die Stadion-Runde läuft durchwandert man aber an drei Stellen auch dort fest installierte Fotografen, die einen entweder mit dem aktuellen Pokal knipsen (die Aufforderung zum Anfassen in 4 Sprachen…) oder virtuell neben seinen Lieblings-Spieler stellen. Eigentlich ein tolles Angebot – das Foto zu machen ist auch garantiert kostenfrei. Keos deutsch ausgesprochenes „Kroos“! wurde allerdings erst nicht verstanden, nach ein wenig Nachdenken fiel der Groschen – „Ah! Grrossssss!“ – Die mehrheitliche Antwort wird eh lauten: Ronaldo, von daher gibt es mit ihm auch Bilder in 2 Positionen, außerdem kann man davon mehr verkaufen, sprich mehr Knete machen. Und genau das ist es, was mich dann etwas geärgert hat. Umgehen kann man die Knipserei nicht, und hat man den Kindern erstmal erklärt, was da überhaupt passiert, wollen die die Bilder am Ende im Shop natürlich auch sehen. Und nun ratet mal was der Spaß kosten sollte. 17 € – pro Bild in A4, oder 11 € in A5. Also bitte. Unsere Kids waren übrigens sehr verständnisvoll, wir haben da kein Bild gekauft, aber viele andere Erinnerungsbilder gemacht.

In Kurzform geht es folgenermaßen weiter: Innenrunde im Stadion durch die untersten Ränge auf die andere Seite, durch den speziellen VIP-Bereich, die VIP-Ledersessel testen, hinunter in den Spielerbereich, Massage-Räume, Umkleiden, Duschen, man kann überall reinschauen. In der Kabine staut es sich natürlich etwas, da jeder vor dem Spind seines Lieblingsspielers ein Foto machen muss (ja, auch da ist unser Kinderwagen durch 😉 ) – Dann tauchen wir ein in den Spielertunnel und betreten „fast“ den Rasen. Aber auf die beheizten Bänke darf man sich setzen. Wir tun das und blicken in dieses gigantische Stadion. Über 81.000 Plätze, 4 Restaurants, eine lange Geschichte… Durch die Katakomben und Kabine der Gast-Mannschaft verlässt man diesen Bereich und wandert zum Abschluss durch den Presse-Raum, Beweis-Video folgt 😉 Der Ausgang erfolgt durch oben erwähnten Shop.

Nun, reichlich mit Eindrücken versehen, kann man zurück zur Metro wandern (der Eingang zur Linie L10 ist übrigens auch nicht barrierefrei, KiWa musste gehoben werden). Dann sollte man tunlichst den Mann davon abhalten, noch „ganz schnell“ den Geocache „da drüben“ einzusammeln, und auf geht’s wieder nach Norden zum wartenden Womo. Alles in allem eine tolle Aktion. Und für jeden Fußball-Fan sowieso unverzichtbar.

Wir hoffen euch hat der Artikel gefallen und hilft euch ein wenig für die Planung eurer zukünftigen eigenen Abenteuer. Wir grüßen euch mittlerweile schon wieder aus Katalonien (Barcelona ist Meister… *oioi*) – Alles Liebe von

 Marla, Ben und Bande