Natürliche Verhütung mit Kindern – geht das überhaupt und ist das sicher? Ein Erfahrungsbericht der besonderen Art von Bloggerin Anne Zietmann
Aktuell ist mein Kind fast 3 Jahre alt und ich verhüte schon abgesehen von meiner Schwangerschaft seit 2009 natürlich. Ich habe die Pille nicht wegen der Nebenwirkungen abgesetzt, sondern weil ich mich einfach nicht mehr wohl damit gefühlt habe. Doch gibt es wirklich eine sichere, hormonfreie und preiswerte Alternative, die wirklich auch für Frauen mit kleinen Kindern funktioniert?
Ja, nach langer Suche konnte ich so eine Methode finden. Die symptothermale Methode ist hormonfrei, sicher, preiswert und hat keine Nebenwirkungen. Das Prinzip wie sie funktioniert ist leicht erklärt. Man beobachtet im Laufe des Zyklus, der mit dem ersten Tag der Menstruation beginnt und einen Tag vor der nächsten Menstruation endet, die Basaltemperatur und den Zervixschleim. Diese Körperzeichen trägt man in ein Zyklusblatt ein und bestimmt nach festen Regeln die fruchtbaren und unfruchtbaren Tage. An den unfruchtbaren Tagen kann man Sex haben und ist trotzdem mit großer Wahrscheinlichkeit vor einer Schwangerschaft geschützt. An den fruchtbaren Tagen verwenden wir Kondome, um eine Schwangerschaft zu vermeiden.
Wie funktioniert das Temperaturmessen für Mamas mit kleinen Kindern?
Als ich mir das Video von Marla im Rahmen unserer Vlog Parade „Wie verhütest du?” angesehen habe, ist mir wieder aufgefallen wie schwer es vielen Müttern fällt ihre Temperatur direkt nach dem Aufstehen zu messen. Schließlich wachen kleine Kinder einfach mal so mitten in der Nacht auf und wollen spielen usw. Deshalb möchte ich hier meine Tipps schreiben, wie man es auch mit kleinen Kindern wirklich schaffen kann. Bei mir ist so, dass mein Partner sich während ich 3 Minuten meine Basaltempertur mit digitalem Thermometer in der Scheide messe, um unseren Sohn kümmert. Die Eintragung von Schleim und Temperatur geben ich sehr bequem auf meinen Smartphone in die Lady Cycle App ein. Das finde ich unproblematisch 😉
Für Frauen, die nicht so einen verständnisvollen Mann haben wie ich es tue, gibt es aber dank moderner Technik eine tolle Lösung – den iButton von Endotherm. Der iButton ist ein Chip den man zusammen in eine Silikonschlaufe tut und nachts in die Scheide tut. Dann misst er die Temperatur zu der Zeit, die ich festlege. Man kann auch mehrere Messzeiten festlegen, auf diese Weise erhält man immer eine auswertbare, fast störungsfreie Temperaturkurve. Die Temperaturdaten kann man mit einer Software auf den PC in ein Zyklusblatt übertragen werden. Vor einigen Tagen hat mich eine Frau angeschrieben, die jetzt sogar eine Schnittstelle zwischen iButton und Lady Cycle gebaut hat. Das wäre natürlich super, aber momentan ist das noch in der Entwicklung. Aus diesem Grund übertrage ich aktuell einfach per Hand die Daten in meine Zyklus App.
Markiert sind hier von mir die tiefsten Temperaturwerte der Tieflage (blaue Punkte) und der Hochlage (rote Punkte), sowie die Hilfslinie durch den höchsten der 6 niedrigen Werte.
Dennoch es bleibt dabei die Technik macht es möglich, dass Mütter noch nicht einmal selbst messen müssen. Sie können dank der modernen Technik wenn die Kinder schlafen, den iButton an den Rechner per USB Stecken und die Daten übertragen… Die Werte und die jeweiligen Zervixschleim Qualität können sie dann mittels Schnelleingabe in wenigen Sekunden ins Zyklusblatt übertragen. Wie cool ist das denn, oder?
Muss ich wirklich jeden Tag immer um die gleiche Uhrzeit messen?
Nein, man muss nicht jeden Tag um die gleiche Uhrzeit messen. Erstens braucht man im Optimalfall nur 10 Temperaturwerte um auswerten zu können. Somit ist es bei einem 30 Tage Zyklus irgendwie logisch das man nicht jeden Tag messen muss. Ich selbst vergesse das Messen auch ab und zu und nachdem ich meine fruchtbaren Tage ausgewertet habe, brauche ich bis zum Eintritt der nächsten Menstruation überhaupt keine Temperatur messen. Aus diesem Grund hält sich der Aufwand je besser man sich und seinen Zyklus kennt wirklich in Grenzen. Drittens muss man für eine Messung nur mindestens eine Stunde geruht oder geschlafen haben. Nicht bei allen Frauen wirkt sich eine kürzere Schlafzeit auf die Messung aus. Falls die Messung gestört war, was man an einem ungewöhnlichen Anstieg des Temperaturwertes gegenüber den anderen Werten erkennt, wird er einfach ausgeklammert. Mit dem iButton ist sowas wie die Schlafdauer usw. sowieso wurscht, denn da kann man ja ganz genau einstellen wann er messen soll bzw. kann. In der Regel findet man immer eine Zeit wo für 10 bis 15 Tage im Zyklus auch die Kinder schlafen. Somit ist die symptothermale Methode auch bei Schichtarbeit und für Mamas mit kleinen Kindern anwendbar. Das belegen übrigens auch Studien der Sektion Natürliche Fertilität in Heidelberg, die diese Methode sein den 80er Jahren wissenschaftlich untersuchen.
Funktioniert das auch bei unregelmäßigen Zyklen?
Was ist bitte regelmäßig? Die Zykluslänge eines natürlichen Zyklus kann zwischen 23 und 35 Tagen schwanken. Die symptothermale Methode hat damit keine Probleme, sie ist unabhängig von der Zykluslänge immer anwendbar.
Wo ist der Haken?
Wenn es überhaupt einen Haken gibt, dann das man die symptothermale Methode erlernen muss, damit sie so sicher wie die Pille ist. Bisher war das für Mamas eher schwierig, denn ein Fachbuch zu lesen ist mit kleinen Kindern nicht so leicht. Einen Offline Kurs zu besuchen, ist wegen der Kinderbetreuung oder wenn man wie Mareen mit Familie auf Kurs ist auch nicht ohne weiteres möglich. Aber was wäre, wenn man einen Online Kurs mit Emailsupport und maßgeschneiderten 10 bis 15 Minuten Videos schauen könnte – wenn die Kinder schlafen? Seit kurzem habe ich einen solchen Online Kurs zusammen mit meinem Partner konzipiert und gebe nun Webinare zu verschiedensten Themen rund um Hormonfreie Verhütung und den Natürlichen Zyklus. Zu meinem nächsten Gratis-Webinar zum Thema „Hormonfrei & Sicher Verhüten” mit dem Special „Pille Absetzen – Und dann?” am 25.10.2015 um 21 Uhr möchte ich Dich sehr herzlich einladen;) Im anschließenden Live Chat gegen 22 Uhr beantwortete ich deine Fragen und die der anderen ZuschauerInnen. Ich würde mich riesig freuen, wenn du auch mit dabei bist;)
Liebe Grüße,
Anne
trainyabrain-blog.com
PS: Wer sich direkt für Annes Videokurs anmelden möchte, kann das HIER tun
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