Gleichwürdiger Umgang mit Kindern:

Ein Standardwerk – Auf dem Weg zu einer neuen Wertegrundlage für die ganze Familie

Mareen meint:

Was der dänische Familientherapeut Jesper Juul (ich würde ihn eher einen Vorreiter und Kämpfer für gleichwürdige Beziehungen nennen) 1996 das erste mal veröffentlichte, ist auch heute noch ein Grundlagen-Buch, welches ich allen Familien wärmstens ans Herz legen würde.

Er spricht über Familienwerte, Herausforderungen in Beziehungen, Selbstgefühl und  Verantwortung und Grenzen,  und das alles mit einem Gefühl für den Puls der Zeit, das so selten zu finden ist in der vielfältigen Medienlandschaft heutzutage.

Manchem sind seine Bücher zu unkonkret, zu wenig in Handlungsmustern abgefasst, ohne die gewünschte Ideal-Lösung, die sich so viele Eltern heute wünschen. („Sag mir doch, wie ich es tun soll.“) – Ganz übersehen wird dabei, dass das Verständnis für die Lösung des Problems beinhaltet, dass man den Schritt zurück machen muss um in die neue Dimension eintreten zu können, die eine Problemlösung erst möglich macht. Er schreibt über seine grundlegende Erkenntnis, dass

„ein Großteil dessen, was wir im traditionellen Sinn unter Erziehung verstehen, nicht nur überflüssig, sondern schädlich ist. […] Vielleicht stimmt es mehr denn je, dass die Art und Weise, wie wir unsere Kinder behandeln, für die Zukunft der Welt von entscheidender Bedeutung ist.“

Ja, unsere Kinder sind kompetent, doch was das heißt und wie wir nun mit dieser Erkenntnis umgehen, ist Aufgabe unserer Generation herauszufinden. Dieses Buch kann ein Startpunkt sein. Kommt mit auf diese Reise!

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Benjamin meint:

Junge Eltern in der heutigen Zeit sind auf der Suche nach neuen Werten für das Zusammenleben mit ihren Kindern. Das Erziehen „von oben herab“ ist in den vergangen Generationen erfolgreich gescheitert und gilt heute zu Recht als Auslaufmodell. Doch wie werden wir in Tempo des Alltags unseren Kinder und uns selbst gerecht, ohne ewige Diskussionen und ein Leben voller Kompromisse zu führen?

Jesper Juul erklärt in diesem Buch ganz wunderbar die eigenen Persönlichkeit und das kompetente Verhalten der Kinder von ihrer Geburt an. Auch löst er den Mythos von demokratischen Entscheidungen und Gleichberechtigung zwischen Eltern und Kindern auf und betont, warum es vor allem um Gleichwürdigkeit geht. Er legt klar den Grundstein aller Kommunikation und des gleichwürdigen Umgangs in die Beziehung zwischen den Eltern, die der Spiegel für den Blickwinkel der Kinder ist.

In dem Kapitel „Die Macht der Eltern“ ermutigt er den Leser sich von der Erwartung zu lösen fehlerfrei im Umgang mit den eigenen Kindern zu sein:

„Wir sind vielmehr gezwungen, im Umgang mit unseren Kindern eine Ethik zu entwickeln, die uns die Sinne für die Fehler schärft, die wir zwangsläufig begehen, und die es uns gleichzeitig ermöglicht, ganz offen die Verantwortung für diese Fehler zu übernehmen.“ (Jesper Juul – Das kompetente Kind, S. 207)

Wenn wir bereit sind unsere Gedanken und Wünsche dem Kind gegenüber in klare Botschaften zu übersetzen, dann machen wir uns gemeinsam mit den Kindern auf zu einem spannenden Entwicklungsprozess. Es geht um eine neue Ehrlichkeit – eine gleichwürdige Direktheit. Kinder sehen uns als Eltern von der Geburt an als ihre perfekten Vorbilder. Ohne dass wir es merken, übernehmen sie Verantwortung für unser Fehlverhalten und suchen das Problem bei sich selbst. Das Ergebnis sind überforderte Kinder ohne Halt in einer schnelllebigen Gesellschaft im Umbruch zum digitalen Zeitalter.

Doch nutzen wir eine neue Ethik, die von offenem und ehrlichem Umgang geprägt ist – wo wir ohne Erwartungen und Druck, aber mit ausgestreckten Armen auf unsere Kinder zu gehen, werden sie und wir eine wunderbare Zeit gemeinsam erleben.

Das Buch sollte meiner Meinung nach JEDER Papa gelesen haben. Es ist eine Art Standardwerk für den gesunden Umgang zwischen Kindern und Eltern.

„Was unsere Kinder betrifft, so wurde uns stets vermittelt, wir müssten „erzieherisch“ handeln, statt uns einfach ihrer Kompetenz zu öffnen und von ihnen zu lernen, damit wir so wertvoll für sie sein können, wie wir sein möchten.“ (Jesper Juul – Das kompetente Kind, S. 282)

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