Da das Wetter am Gardasee weiterhin sehr angenehm ist, blieben wir bis zum späten Nachmittag, ehe wir uns weiter Richtung Süden auf den Weg machen. Weit wollen wir heute nicht mehr kommen, so dass wir über die kostenfreie Superstrada Richtung Parma starten und bei Dunkelheit auf einem Stellplatz direkt am Po unser Nachtlager aufschlagen. Wir sind etwas „ab vom Schuss“ und nachdem in der benachbarten Gaststätte die Lichter ausgehen und auch das letzte Auto den Parkplatz verlassen hat, ist es etwas unheimlich… aber auch faszinierend schön. Am nächsten Morgen gehen wir auf Entdeckungsreise in der näheren Umgebung und schauen uns den direkt hier beginnenden Naturpark an. Gerade Lotti genießt es stundenlang in der Wiese zu hocken (Mücken!!!!) und die Blumen und Pflanzen zu sezieren. Pippi geht derweil klettern und Keo spielt Fußball. Die Erziehungsberechtigten teilen sich in der Zeit in Baby-Betreuung und Essen Zubereitung. WoMo-Alltag. Weiter geht es dann am frühen Nachmittag über Parma auf die Autobahn und dann durch die kurvenreichen Apenninen an die Küste nach La Spezia. Wir folgen der Küstenstraße weiter Richtung Süden und landen auf Empfehlung direkt am Naturstrand in Viareggio. Ein Traum. Wir können wirklich unmittelbar auf dem Parkplatz hinter den Dünen campieren und haben damit die Pole-Position zum Strand. Bei Sonnenuntergang machen wir uns auf ans Meer und genießen dieses faszinierend „Wir-sind-endlich-am-Meer“-Gefühl. Spät kommen wir zum WoMo zurück und fallen müde ins Bett. Der nächste Tag ist geprägt von typischem Strandurlaub – Baden, buddeln, entspannen. Wir bleiben noch eine Nacht und werden dann von unserem ersten Regen überrascht, der uns die Entscheidung zur Weiterfahrt erleichtert. Doch vorher entdecken wir noch gemeinsam die wundervolle Natur des Küsten-Naturschutzgebietes mit einer kleinen Wanderung. Besonders das Watscheln durch die unzähligen Pfützen macht Laune. Nebenbei versuchen wir die Bäume und Sträucher zu erkennen und zu benennen, was aber an Papas mittelmäßiger Pflanzenkenntnis scheitert. 🙂

Eine halbe Stunde Autofahrt führt uns nach Pisa. Hier müssen wir natürlich den schiefen Turm besuchen, aber nicht mehr heute. Wir sind etwas zermürbt von der Suche nach einer Füllstation für unsere leere Gasflasche – ewig wollen wir uns nicht auf die Reserve-Flasche verlassen. Aber wir hatten heute keinen Erfolg, so dass wir einfach weiterfuhren. Nördlich der berühmten Stadt finden wir einen kostenfreien Stellplatz in einem Wohngebiet und bleiben noch eine Nacht „frei“ stehen – unser Vorrat an Wasser und Strom reicht aus.

Am nächsten Tag machen wir uns auf nach Pisa. Wir peilen den offiziellen (bewachten) WoMo-Stellplatz an, können diesen aber nicht erreichen, da er von einen kleinen Viadukt von max. 3,20m Durchfahrtshöhe begrenzt ist, welches wir mit 3,30m Gesamthöhe leider nicht durchfahren können. Wir fahren noch 30min im Kreis, bis wir völlig entnervt aufgeben und uns einen anderen Parkplatz suchen, was sich wenig später als FATALER Fehler herausstellen sollte. Wir parken also unser Auto in der Nähe von anderen Campern ab, laden alle unsere Wertsachen incl. Pässe, Geld, Kamera, Laptop (ohne Akku – Gewicht!) und Tablet in den Kinderwagen und trödeln los. Wir statten dem schiefen Turm einen kurzen Besuch ab, da es jedoch sehr heiß ist machen wir uns auch schnell wieder auf den Rückweg. Ca. 1-1,5h später sind wir wieder am WoMo. Von Ferne sehe ich schon die Polizia und ahne schlimmes… Bei einem benachbarten WoMo wurde eingebrochen und wie wir bald feststellten, auch bei uns. 🙁

Mareen war über die Beifahrertür ins WoMo geklettert, da wir unsere Tür extra gesichert hatten. Schnell erblickte sie das Chaos im WoMo, die Halunken waren durchs Fenster eingestiegen. Sie mussten uns wohl genau beobachten haben, so dass sie das Zeitfenster unserer Abwesenheit perfekt nutzen konnten. Ich lief schnell zur Streife rüber und meldete mich. Dann überblickten wir das Chaos im WoMo. Erstmal Fotos für die Versicherung machen und dann aufräumen. Nach einer Weile stellte ich fest, dass eigentlich nichts fehlte. Wahrscheinlich hatten Sie es nur auf Geld, Kamera und Laptop abgesehen, was wir aber alles bei uns hatten. Lediglich das Teleobjektiv war im WoMo, aber entweder hatten sie kein Interesse dran oder sie haben es übersehen, da ich es im Alkoven unter der Decke versteckt hatte. Noch etwas Geld von den Kindern hatten wir im WoMo gelassen, aber direkt neben den Windeln, wo sie wohl nicht ran wollten… J Alles in allem hatten wir wohl viel Segen bei der ganzen Sache, so dass wir nach der Aufnahme des Berichts bei der Polizei einfach weiterfahren konnten. Der Schaden an Fenster und im WoMo ist überschaubar, so dass wir weiterrollen können. Es bleibt die Erkenntnis: In einer Großstadt NIE WIEDER auf einem unbewachten Parkplatz halten. Never ever.

Nach dem überstandenen Schreck ging es weiter nach Süden Richtung Vada. Dort hofften wir endlich unsere deutsche Gasflasche füllen lassen zu können. Aber auch hier Fehlanzeige. Deutsche Gasflaschen dürfen nicht mehr befüllt werden. Na toll. Dabei hatten wir das extra vorher abgeklärt und uns ein Adapterset zum Befüllen beim Caravan-Händler in Deutschland besorgt. Nach langer Diskussion und Verständigung über die englisch-sprechende Frau im Tourismus-Büro kauften wir uns eine italienische Gasflasche und den passenden Adapter dazu. Nun „schleppen“ wir die leere deutsche Flasche mit uns rum (haben ja genug Platz??????) und hoffen nun aber, die italienische auf dem Rest der Tour einfach austauschen zu können. In Vada blieben wir dann auch über Nacht direkt in der Innenstadt neben einem ganz tollen Spielplatz. Wasser hatten wir uns auf der Autobahn an einer Service-Station besorgt – Abwasser und WC entsorgt – der Power-Akku hält schon den 5ten Tag.

Weiter ging es am nächsten Tag mal seit langen wieder auf einen Camping-Platz und zwar nach Punta Ala. Wir stehen direkt am Meer und kennen die Ecke auch aus unserem Toscana Urlaub von 2009. Es ist wunderschön hier und der Camping hat sogar noch 6 Tage auf. Welch ein Glück.  🙂

(Wie immer die Galerie bitte auf Seite 2 usw. blättern!)

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