Hallihallo aus dem verschlafenen Vimmerby,

ich löse noch fix mein Versprechen ein und erzähle euch ein bisschen was über die wunderschönen weißen Dünen von Leba.

An der polnischen Ostseeküste zwischen Ustka und Gdansk befindet sich der Slowinski-Nationalpark. Ein kleines Natur-Juwel mit einer großen Besonderheit: der bis zu 40m hohen Wanderdüne Lacka. Für jeden Naturfreund ein Muss, für jedes Kind ein Spieleparadies.

Wie besucht ihr die Dünen mit kleinen Kindern?

Wir lassen euch hier an unseren Erfahrungen teilhaben, denn ja wir sind sehr spontan unterwegs, aber gerade mit kleinen Kindern ist ein wenig Vorbereitung oft das A und O…

Anreise: Ausgangspunkt ist das kleine Ostsee-Städtchen Leba, ein Urlaubsort, in dem im Sommer der Bär steppt, wer Unterhaltung sucht wird sie in der Hochsaison hier finden. Für uns ist das zumeist nichts, aber manchmal ist es auch ganz schön, das Live-Konzert dem wir lauschen durften war jedenfalls echt klasse. Entweder ihr fahrt bis zum allgemeinen Parkplatz (von Leba aus links in den Wald, Ulica Rabka) – dieser war bei unserer Ankunft aber voll belegt, also Rückfahrt in den Ort. Überhaupt sind die Dünen ein Besuchermagnet in der Hauptsaison und an Wochenenden, wenn möglich diese Zeiten meiden. Im Ort gibt es Parkflächen an der Straße und auf den Grünstreifen daneben, die man zwar bezahlen muss, dafür steht man aber nicht einsam und ein wenig bewacht (durch den Kassierer).

Der Weg bis zur Düne

Hauptproblem mit kleinen Kindern: der Weg bis zur Düne – ca. 7-8 km. Entweder ihr lauft von Leba aus am Strand entlang, dann ist das ganze Vergnügen komplett kostenfrei (!), oder ihr nehmt den schon erwähnten Waldweg. Ab dem Hauptparkplatz in Rabka sind das noch 5-6 km. Das mit quängligen Kindern zu laufen ist kein wirklicher Spaß, zumal man ja auch noch durch die Düne und zum Meer will…

Fahrrad, Laufen, Elektrowagen?

Die beste und günstigste Lösung ist wohl das Fahrrad, wer ein eigenes dabei hat kann gemütlich bis zum Dünenaufgang radeln. Es gibt in Rabka auch welche zum ausleihen, allerdings habe ich mir die Preise nicht angesehen. Der gesamte Weg ist sehr beschattet, auch an heißen Tagen an ein langes Shirt denken! Auch genug zu trinken sollte unbedingt dabei sein, im Nationalpark gibt es keine Imbissbuden. (Gott sei Dank… – dafür zur Genüge im Ort)

Wer weder radelt noch laufen möchte, kann in kleine Elektro-Wagen einsteigen, die einen lautlos durch die Schlaglöcher transportieren. Für unsere drei „Großen“, welche ganz hinten sitzen durften, ein Riesen-Vergnügen. Lautstark singend beschallten sie den Weg und alle Wanderer. Eigentlich eine super Geschichte, bis auf die Preise, die einem die Tränen in die Augen treiben… entgegen den sonstigen recht günstigen polnischen Preisen, hier wurde absolut überzogen und außerdem extrem familienunfreundlich gehandelt… Zahlen müssen alle, auch das Baby ohne Sitzplatz, Familienkarten gibt es nicht (mehr), und sollte man sich fürs Laufen entscheiden und nur auf dem Rückweg einsteigen wollen, kostet die Karte wenn man sie am Dünenaufgang kauft auch noch 2 Sloty mehr… Immerhin kann man mit Karte zahlen… In Rabka ist auch das kleine Büro von der Nationalparkverwaltung, in dem man brav seine Eintrittskarte für den Nationalpark kauft, diese Kosten sind verschwindend gering… Die Elektrobahn hat uns allerdings umgerechnet ca. 30 € gekostet.

Achtung für die Radfahrer mit Kindern: die Elektrowagen haben es oft eilig, der Weg ist nicht wirlich gut gepflegt, Waldweg mit Dellen etc. – für Anfänger-Radler oft nicht schön, wenn es so eng zugeht. Also bitte gut aufpassen oder einfach nicht an einem Tag mit zuviel Besucherandrang starten.

Wer auch vom Ort Leba aus startet, weil der Parkplatz in Rabka voll sein sollte, kann auch von hier in kleinen Elektrowagen bis zum Nationalparkeingang (Parkplatz) gefahren werden (ca. 2km eine Strecke). Allerdings sind das wieder andere Anbieter und man zahlt wieder Extra. Bitte beachten! – das Ticket gut aufheben und die Farbe eures Mobils merken, meist gilt der Preis für die Hin- und Rückfahrt und ihr müsst an der Wendeschleife warten bis euer Fahrer wieder auftaucht und euch einsammelt, er lässt euch an der gleichen Stelle aussteigen an der ihr zugestiegen seid.

Wunderbare Natur – Sand soweit das Auge reicht

So, ist man nun endlich an den Dünen angelangt, dann heißt es hochkraxeln und sich einfach mal an der Natur erfreuen, die sich sowas einmaliges ausgedacht hat… der Wahnsinn… Wie in der Sandwüste. Man fühlt sich direkt in einem Karl-May-Roman, so man die denn fleißig gelesen hat 😉 Es stehen überall Schilder, dass man in dem abgegrenzten Bereich bleiben soll, allerdings hat das viele Besucher nicht interessiert… Grund für Gesprächsstoff mit unseren Kindern über Naturschutz und Gefühl für den Wert der Erhaltung von Naturlandschaften. Nach geraumer Zeit ließ sich dann auch mal ein Mitarbeiter des Nationalparks auf dem Quad blicken und holte die Leute wieder aus der Verbotszone… allerdings wiederholte sich Minuten später das Spiel…

Unsere Kinder waren aus der Riesen-Sandkiste kaum wegzuholen, aber wir wollten ja noch bis an die Ostsee, ein kurzer Spaziergang durch die Dünen und man steht am wunderschönen Ostsee-Strand. Der ist und bleibt einmalig. So feiner Sand… herrlich. Das obligatorische Sand-Spring-Foto haben wir auch noch gemacht und dann ging es für uns wieder Retour Richtung Womo.

Genug zu trinken und Sonnenschutz!

Wenn ihr mit kleinen Kindern unterwegs seid, denkt bitte an genug zu trinken und an Sonnenschutz, und plant ihr ans Meer zu gehen, dann die komplette Ausrüstung 😉 Mit Tragebaby kann man bestimmt auch wunderbar am Strand entlangspazieren, außerdem spart man sich so sämtliche Kosten, auf der Strandseite wird der Zugang nicht kontrolliert. Wir haben auch Radler über den Strand kommen sehen, aber das ist bestimmt nicht reines Vergnügen…

Mit wunderbaren Eindrücken und Bildern im Gepäck ging es für uns an diesem Abend noch weiter Richtung Westen. Mehr über unsere folgenden Erlebnisse in Schweden erfahrt ihr im nächsten Post.

Bis ganz bald, es grüßen euch herzlich

Marla, Ben & Bande