Hallo ihr Lieben,

der zweite Nachtrag aus unserer „internetlosen Zeit“ ist ein Bericht über die andalusischen Berge mit dem wunderbaren Naturpark – EL TORCAL.

Bei niedrigen Temperaturen, Regen und Nebel kurven wir ab Antequera immer weiter aufwärts, man sieht die Hand vor Augen nicht, im fast dunklen „ertasten“ wir uns oben am Berg auf dem Wanderparkplatz eine Stellfläche, wo wir hier genau sind, können wir nicht erkennen. Draußen hören wir die Schafe und Kühe mit ihren läutenden Glöckchen, wie Zauberwesen im Nebelwald kommen sie einem vor. Steht man plötzlich vor ihnen, dann verschwinden sie schnell und trittsicher. Solche Stunden verbringen wir mit den Kindern oft mit viel Bastelei… immer gibt es etwas zu malen und zu kleben, aufzuschreiben und herzustellen. Ursprünglich gab es vor der Italien-Reise mal für jeden ein kleines Büchlein im A5-Format, wo sie ihre Eindrücke festhalten sollten. Doch bis auf Keo´s sind die mittlerweile alle komplett voll 😉 Papier führen wir im 500er-Pack mit uns, jeder hat ein festes Klemmbrett als Unterlage, was reichlich genutzt wird.

Wir kochen und hoffen auf besseres Wetter am nächsten Tag, hier oben auf über 1000m Höhe schlägt es ja schnell um. Wir sind froh uns schon in Valencia um eine spanische Gasflasche gekümmert zu haben, so kommt jetzt wieder ausgiebig unsere Womo-Heizung zum Zuge. Es wird ritterlich kalt hier oben…

Der neue Tag beginnt wieder komplett vernebelt, aber gegen Mittag erkämpft sich die Sonne ein Loch, welches sich dann schnell vergrößert. Mit der Sonne kommen auch die ersten Besucher, nun erkennt man auch das hier ansässige Besucherzentrum, in der bald startenden Saison auch mit Bewirtungsangebot. Im Sommer darf man vermutlich nicht bis ganz hier hoch fahren, dann wird wohl bei vollem Parkplatz ein paar hundert Meter weiter unten abgesperrt.

Wir schauen uns staunend um und entdecken die verschiedenen Fels-Formationen. Als ob ein Riese mit Kleckersand Burgen gebaut hätte… Auf einer kleinen Tour zum angegebenen „Mirador“ (=Aussichtspunkt) wird fleißig geklettert und Mutter und Vater üben sich in „Nicht-Interventionen“… mal besser mal schlechter… Aber das ist uns schon bekannt aus unserem geliebten Elbsandstein-Gebirge, die persönliche Grenze variiert ziemlich stark.

Es ist wunderschön hier oben, wir sind liebend gern in diesen abgelegenen Gegenden unterwegs, das ist DER große Vorteil des Wohnmobils… jegliche Stadtbesichtigungen etc. könnte man auch von Hostel oder ähnlichem aus unternehmen, aber eine Nacht (oder mehrere) mitten in den andalusischen Bergen? Mit Schafen mit Hörnern doppelt so groß wie ihr Kopf als Schlaf-Nachbarn? Erinnerungen…

Zu den praktischen Hinweisen:

El Torcal ist ein Naturschutzgebiet in Andalusien nahe Antequera in der Provinz Malaga. Man sollte sich hier (wie auch in jedem anderen Stückchen Natur) auch so verhalten. Müll wieder mitnehmen, Pflanzen und Tiere achten etc. Es gibt zwei markierte Rundwanderwege, der längere dauert ca. 2h. Die grandiose Aussicht bis zum Mittelmeer ist auch in 5 min „erwandert“, also auch mit wirklich Mini- oder lustlosen Kindern ein Klacks. Man benötigt wirklich festes Schuhwerk und wetterfeste Klamotten. Es ist hier definitiv kühler als an der Küste, checkt das bitte vor der Anfahrt! Bis zur erwähnten Aussicht kommt man auch mit Kinderwagen, und auch das Besucherzentrum ist barrierefrei. Der Rest ist steinige Wanderstrecke, für die meisten Kinder also ein spannender Kletter-Weg. Hier wird eine gute Baby-Trage benötigt. Bei Gelegenheit werden wir die unterschiedlichen Varianten, die wir benutzen, einmal vorstellen.

Nach zwei Nächten in der Kälte gehen uns die Vorräte aus und wir kurven wieder abwärts ins Tal. Wer noch mehr Zeit mitbringt, der merke sich noch den „Lobo-Park“ vor, in dem es alles über Wölfe zu erfahren gibt.

Viele herzliche Grüße aus mittlerweile schon Portugal senden

Marla, Ben & Bande

P.S. Der Vlog folgt morgen!